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Historisches

100 Jahre Geschichte

Hier findest du die Geschichte rund um das CVJM Waldheim und den Outdoorpark. Die Zeitleiste wird stetig erweitert und mit alten und neuen Erzählungen und Bildern ergänzt.

So ähnlich könnte es vor 100 Jahren auf dem Waldheimgelände ausgesehen haben. Eine schöne Wiese aber sonst nichts. Denn so fing es vor 100 Jahren an:

1922

Am 6.4.1922 pachtete der damalige Vereinssekretär (heute würde man leitender Referent dazu sagen) Eduard Trenkel eine Waldwiese im Herzen des Hardtwaldes. Damit bewies Herr Trenkel besonderen Weitblick und großen Mut, machte er doch den CVJM zum ersten Pächter eines „Sportplatzes“ im Hardtwald.“ An anderen Stellen wird berichtet, dass Eduard Trenkel, der gut zehn Jahre im CVJM Karlsruhe wirkte, eine segensreiche Zeit insbesondere während des ersten Weltkrieges und beim Wiederaufbau begründete.

Auch heute ist es noch so, dass das Grundstück nicht dem CVJM Karlsruhe gehört sondern vom Land Baden-Württemberg gepachtet ist, was Umgestaltungsideen immer verkompliziert.

Vom Waldheim wird weiter berichtet, dass „eine ehemalige Lazarettbaracke, 20m * 10m groß als Aufenthaltsraum diente. Viele freiwillige Helfer machten den Platz bald zu einem richtigen Vereinsgarten. Sportgruppen des Vereins, der Spielmannszug und einzelne Mitglieder benutzen den Platz für Übungsabende, der Familienkreis veranstaltete Waldheimgottesdienste und Sommerfeste, die allen Beteiligten noch in guter Erinnerung sind.“ (Zitate von Kurt Klauß aus der Festschrift 120 Jahre CVJM Karlsruhe aus dem Jahr 1959)

1933

In den Zeiten des Nationalsozialismus wurde es schwieriger. „Während der Hitlerzeit war uns die Sportarbeit verboten und das Waldheim wurde kaum benutzt. Im Krieg bebauten verschiedene Mitglieder einen Teil des Platzes als Schrebergarten, der Zaun wurde von „Bedürftigen“ demontiert. Den vorläufigen Schlusspunkt setzten einige Brandbomben, denen 1944 das Heim mit zahlreichen Einrichtungsgegenständen zum Opfer fiel.“ (Zitate von Kurt Klauß aus der Festschrift 120 Jahre CVJM Karlsruhe aus dem Jahr 1959)

Einladung zu einem Waldheim-Einsatz 1950

1950

Nach dem zweiten Weltkrieg hatte man zunächst andere Sorgen und Aufgaben als das Waldheim wieder aufzubauen. Zumindest hat man ab dem Jahr 1950 das Gelände wieder gepflegt. Aus dem Jahr 1951 liegt ein Schriftwechsel zwischen dem staatlichen Forstamt und dem CVJM vor, dem zu entnehmen ist, dass auch das Gebäude wieder errichtet werden darf.

„Erst 1951 war es möglich an den Wiederaufbau zu denken. Materialspenden verschiedener Baustoff-Firmen halfen uns, ein Heim, etwa in halber Größe des abgebrannten Hauses, in eigener Regie zu erstellen.“ Das waren andere Zeiten. Spenden gab es eher als Sachspenden denn mit Geld und man konnte sich mehr Zeit nehmen, mit anzupacken. Und es gab noch nicht so viele Vorschriften. Aus heutiger Sicht wäre es undenkbar einfach mal ein einfaches Haus zu bauen ohne Genehmigungen, roten Punkt oder statische Pläne.

„Mit viel Schweiß haben unsere jungen Freunde 1957 mit dem Bau eines Basketballplatzes begonnen“. Das war der Vorläufer des heute noch vorhandenen und in die Jahre gekommenen Hartplatzes, damals war er als Ascheplatz errichtet worden. „Einige hundert verkaufte „Bausteine“ halfen die für die Herstellung der Platzdecke erforderlichen Mittel zu beschaffen. Im Sommer 1958 war das Spielfeld fertig und die Sportarbeit auf dem Platz konnte beginnen.“ Über viele Jahre hinweg war Basketball auch der Trendsport im CVJM, später gab es eine Basketballfreizeitmannschaft.

„Im Sommer 1959 haben nun viele fleißige Hände zum Sportplatz einen Umkleideraum mit Duschraum und Pumpenstation geschaffen“. Das später mit Holz verkleidete Gebäude im Eingangsbereich steht weitgehend noch, und dient heute als Schuppen und Geräteraum. „Daneben musste für den Stromanschluss ein Graben bis zur nächsten Allee (265m) gezogen werden.“ Aus heutiger Sicht undenkbar, aber der ca. 80 cm tiefe Graben wurde mit Spaten und Pickel ohne Bagger o.ä. gegraben. Das Kabel liegt – auch heute noch – damit unter dem kleinen Trampelpfad, der gegenüber dem Waldheimeingang beginnt und durch den Wald zur Linkenheimer Allee verläuft.

1963/64

Die Erweiterung

Schnell wurde klar, dass das Haus für etliche Veranstaltungen im „Sommerheim“ – so wurde das Waldheim häufig genannt, weil es über den Winter völlig geschlossen war – zu klein war. Es wurde geplant, das Gebäude zu erweitern. Der linke Gebäudeteil war der Altbau, durch den rechten Teil wurde die nutzbare Fläche gut verdoppelt. Die Mitglieder waren aufgerufen, sich am Baueinsatz am 13.7.1963, Beginn 6.00 Uhr zu beteiligen. In Sitzungsunterlagen findet man die Hinweise, dass die Mauern durch Spenden gesichert waren und die Kosten für den Verein für Boden, Dach und Fenster auf 1000,- Mark geschätzt waren. Im Jahresbericht 1963 steht: „Planung und Arbeiten standen unter der gnädigen Führung Gottes! Es wurden uns so viele Türen aufgetan, dass wir nur danken können. Der Rohbau steht! Die noch notwendigen Arbeiten hoffen wir bis zum Beginn der Waldheimarbeit erledigen zu können. Unseren Kindern werden, dank einer namhaften Spende, wesentlich mehr Spielgeräte zur Verfügung stehen. An Veranstaltungen sind neben den üblichen „Kaffeeschlachten“ vor allem der Jungschartag und zwei Waldgottesdienste der Allianz zu nennen.“ Bis zur Einweihung im Juni 1964 hatten sich die Kosten verdoppelt (Kostensteigerungen gab es schon damals). Es wird berichtet, dass die Sportabende im Waldheim stattfinden konnten und die Besucherzahlen sprunghaft angestiegen waren.

Aber schon 1968 war das Dachpappendach undicht und musste neu geteert werden.

1976/77

Anbau und Tennisplatz

Schon in den 70er Jahren zeigte es sich, dass sich im Waldheim zwar Gruppen treffen können, und auch Ganztagesveranstaltungen funktionieren, aber die sanitären Voraussetzungen einfach nicht mehr zeitgemäß waren. Wie musste man sich diese vorstellen? Neben dem Zaun stand ein größerer Schuppen für Stühle u.a. und daneben war ein kleines Gebäude mit drei Türen, unser Plumpsklo. Es war wartungsarm und funktionell – aber auch damals völlig aus der Zeit gefallen. Die Duschmöglichkeiten wiederum befanden sich in dem Nebengebäude, das auch heute noch in der Nähe des Adenauerrings steht. Heute befinden sich der Rasenmäher, Gartengeräte u.a. darin, damals war ein Drittel davon der Duschraum (natürlich ausschließlich mit kaltem Wasser). Auch 50 Jahre später können wir verstehen, dass eine Lösung gefunden werden musste.

Die Lösung bestand aus einem Anbau nach hinten, in dem sich Toiletten für Damen und Herren sowie ein Dusch- und Waschraum befanden. 

Am 29.8.1977 war der Baubeginn für diese Maßnahmen. Werner Wiedemann war damals im erweiterten Vorstand und als Architekt vom Fach. Er hat für den CVJM den Anbau geplant und die Ausführung überwacht. Für viele CVJMer ein ganz neues Gefühl, da doch die meisten Arbeiten von Fachfirmen ausgeführt wurden und nicht mehr in Eigenleistung. Dennoch findet sich im Vorstandsprotokoll vom Febr. 1978: „Es werden im renovierten Waldheim für die einzelnen Gruppen praktische Dienste zu tun sein, wie z.B. Putzdienst, Sonntagsdienst, Pflege des Rasens und der technischen Einrichtungen“.

Im Sommer 1978 war der Anbau fertig, die Gruppenleiter bekamen Schlüssel und das gesamte Waldheim konnte genutzt werden.

Ein Grundproblem von Planung und auch vom Betrieb war, dass unser Waldheim damals nicht an die Kanalisation angeschlossen war. Deshalb hatte der Anbau einen Keller, der nur daraus bestand, dass in diesem „Keller“ die Fäkalien sich sammelten, die dann ca. einmal im Jahr von einer Firma abgepumpt und abgeholt wurden. Doch eines Tages … war die Wanne voll und quoll über. Und zwar so richtig passend mitten bei einer Kinderfreizeit in den Sommerferien abends/nachts nachdem ein Teil der Kinder geduscht hatte. Um zu verhindern, dass sich der Inhalt vor dem Gebäude sammelte, haben wir kurzentschlossen in einer Nachtaktion die obersten Liter abgeschöpft und an anderer Stell entsorgt. Dazu haben wir gesungen „Du die Wanne ist voll, uh uh uh“ von Didi Hallervorden. Auch das für heutige Verhältnisse völlig unvorstellbar.

In der gleichen Zeit entstand auch der Mehrzweckplatz, der als Asphaltplatz sowohl für Tennis (der Trend schlechthin) aber auch für Volleyball und Basketball vorgesehen war. Ich erinnere mich an schweißtreibende Tennisspiele, denn vor dem Spiel musste der Platz gefegt werden, um nicht auf Eicheln oder Blättern wegzurutschen. Da war je nach Spielweise die Vorbereitung schweißtreibender als die Sporteinheit. Leider hatte sich die Ausführung als mängelbehaftet herausgestellt. Immer wieder lösten sich Steinchen aus der Asphaltschicht – ein zusätzliches Verletzungsrisiko. Es gab ein Hin- und Her über Gewährleistungsansprüche, aber es verlief sich leider.

2001/2002

Schon Jahre zuvor gab es immer wieder Stimmen, die das Waldheimgebäude zu einfach und zu klein fanden, um dort eine intensivere Kinder-, Jugend- und Freizeitarbeit zu machen. 1997 entstand auf dem Waldheimgelände der Outdoorpark, das zentrale erlebnispädagogische Angebot des CVJM. 

Im westlichen Hausteil gab es einen kleinen Raum und die Küche, rechts war der große Raum. Anschließend auf der Nordseite war der Sanitäranbau (Toiletten Waschbecken und Duschen) aus den 70er Jahren.

Als geräumig oder gemütlich wurde das Gebäude nicht empfunden.

Bilder vom Abriss des alten Waldheims

Der Glücksfall für den CVJM damals war die Kooperation mit dem Theodor-Steinmann-Haus, einem Lehrlingswohnheim, deren Bewohner häufiger zu Abendangebote im Waldheim bzw. Outdoorpark eingeladen wurden. Und um diese Angebote abzusichern hat sich des Theodor-Steinmann-Haus entschlossen, ein Drittel der Baukosten zu tragen. Von den Gesamtkosten in Höhe von knapp 1,5 Millionen DM (gut 700.000 Euro) wurden weitere Teile durch Zuschüsse und ein größerer Teil durch Spenden und Mitgliederdarlehen finanziert. Und es gab viele CVJMer, die ganz viele Arbeitsstunden geleistet haben.

Nach dem Abriss haben wir 2001 zunächst öffentlich die Grundsteinlegung und später das Richtfest gefeiert.

Neubau

2002

Im Mai 2002 war es so weit, das neue Waldheimgebäude ist fertig und kann eingeweiht werden.

…Fortsetzung folgt!